Die nigerianische Regierung hat ihren Kampf gegen Finanzbetrug und Cyberkriminalität verstärkt: Über 1.000 Festnahmen und 152 Verurteilungen im vergangenen Jahr belegen die härtere Gangart gegen Online-Betrug. Am 3. Februar 2025 klagte die Economic and Financial Crimes Commission (EFCC) 42 ausländische Staatsangehörige – hauptsächlich Chinesen und Filipinos – wegen Kryptowährungsbetrug und Romance Scams an. Dies folgt auf eine Razzia im Dezember 2024, bei der ein mutmaßliches Cyberkriminellen-Syndikat mit fast 800 Mitgliedern zerschlagen wurde.
Trotz dieser Maßnahmen bleibt die Cyberkriminalität in Nigeria und ganz Afrika ein enormes Problem. Afrikanische Unternehmen erleben im Schnitt 3.200 Angriffe pro Woche – 73 % mehr als der weltweite Durchschnitt, so eine Analyse von Check Point Software Technologies. Der Kontinent entwickelt sich rasant zu einem Hotspot für Cyberkriminalität: Acht afrikanische Länder gehören mittlerweile zu den 20 am stärksten gefährdeten Regionen. Besonders betroffen ist Äthiopien, während Nigeria Platz 19 belegt.
Expertenanalyse:
Nigerias jüngste Maßnahmen gegen Cyberkriminalität sind lobenswert, offenbaren aber ein grundlegendes Paradoxon: Trotz massenhafter Verhaftungen und Verurteilungen bleibt das Land ein bedeutender Cybercrime-Hub. Das verdeutlicht die Kluft zwischen medial inszenierter Strafverfolgung und realer Wirksamkeit. Die rasche Digitalisierung Afrikas – oft ohne ausreichende Sicherheitsmaßnahmen – schafft ein perfektes Biotop für Cyberkriminelle. Während aktuelle Initiativen ein Schritt in die richtige Richtung sind, reichen sie angesichts des Ausmaßes des Problems nicht aus. Ohne stärkere Präventionsstrategien, bessere Ausbildung und internationale Zusammenarbeit wird sich diese Kluft nicht schließen lassen.
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